Hospizpreisverleihung 2025
Am 20. Oktober wurden bei einem Festakt im Bistumshaus St. Otto in Bamberg die Hospizpreise der Bayerischen Stiftung Hospiz 2025 verliehen. Der Bayerische Hospizpreis würdigt herausragendes Engagement im Ehrenamt sowie beispielhafte Projekte aus dem Bereich der Hospizarbeit. Die Auszeichnungen für das Jahr 2025 gingen an Michaela Barth aus Landsberg am Lech (Stiftungspreis Ehrenamt) und an den Kinder- und Jugendhospizdienst „Mutmacher“ der Malteser in Landshut (Stiftungspreis Projekt).
Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach würdigte in ihrer Videobotschaft das große ehrenamtliche Hospizengagement. Die Schirmherrin der Stiftung unterstrich: „Dass Menschen auf dem letzten Stück ihres Lebenswegs nicht allein sein müssen – auch mit ihrer Angst nicht allein sein müssen – das ist der große Verdienst der Haupt- und Ehrenamtlichen in der Hospizarbeit. Dafür verdienen sie unseren größten Respekt und unsere Hochachtung“.
Herr Dr. Opolony vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention betonte in seiner Laudatio für Michaela Barth:
Der Stiftungspreis „Ehrenamt der Bayerischen Stiftung Hospiz“ für das Jahr 2025 geht an eine Hospizbegleiterin der ersten Stunde aus Landsberg am Lech.
Ein schwerer Verlust in jungen Jahren war der Antrieb für unsere Preisträgerin sich von Anfang an im Hospiz- u. Palliativverein Landsberg am Lech zu engagieren und diesen im Jahr 1991 mit aus der Taufe zu heben. Von Anfang an war es ihr ein besonderes Anliegen, dass sterbende Menschen und deren Angehörige nicht allein gelassen werden. Sie wird dabei getragen von ihrem unerschütterlichen, tiefen christlichen Glauben, der neben ihrer Familie die größte Kraftquelle für sie ist.
Frau Barth ist für die sterbenden Menschen mit deren Familien und ihrem Hospizteam eine tragende Säule, eine Quelle des Trostes sowie ein leuchtendes Beispiel für gelebte Menschlichkeit. Niemand sollte allein sterben – dass dies nicht mehr so ist, ist auch ein Verdienst von Frau Barth.

v.l.n.r. Stiftungsratsvorsitzender Dr. Rainer Schäfer, Frau Michaela Barth, Dr. Bernhard Opolony
Mit dem „Stiftungspreis Projekt 2025“ wurde der Kinder- und Jugendhospizdienst „Mutmacher“ der Malteser Landshut e. V. für sein Projekt „Trostkoffer“ ausgezeichnet.
Das Projekt „Trostkoffer“ soll eine Unterstützung in schweren Zeiten sein, in denen man Trost und Unterstützung braucht. Unsere Preisträger hatten die Idee, in den „Trostkoffer“ Dinge einzupacken, die insbesondere Kindern helfen können, den Verlust eines lieben Menschen zu verarbeiten. Wenn Worte fehlen und die Trauer überwältigend ist, kann ein kleiner Lichtblick helfen. Dafür gibt es den „Trostkoffer“, eine liebevolle Begleitung in schweren Zeiten. Er wird mit den Dingen gepackt, die für die lange Reise durch Trauer und Verzweiflung ein tröstender Begleiter sein können: Das sind zum Beispiel altersgerechte Bücher für Kinder zum Thema Trauer. Im Koffer sind auch Sachbücher und Ratgeber für Eltern. Da ist auch ein Trösterli-Teddy drin, der Kindern als hilfreicher Begleiter dient. Auch Anleitungen zum Basteln und eine Kerze, die gestaltet werden kann, sind im Koffer.
Der Koffer kann kostenlos ausgeliehen werden, damit jeder in Zeiten der Trauer und Hilflosigkeit Unterstützung findet. Er steht auch Schulen zur Verfügung, wenn Kinder in einer Klasse erstmals mit Tod und Trauer in Berührung kommen.
Sehr wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit einer Buchhandlung in Landshut. Dort können Bücher auf Spendenbasis erworben werden, um die „Trostkoffer“ zu füllen.
So ist der „Trostkoffer“ und sein Inhalt eine hilfreiche Begleitung, den Verlust eines lieben Menschen zu verarbeiten.

v.l.n.r. Silvia Kastl-Schemmerer, dahinter Jan-Philipp Gerhartz, Natja Bachmeier, Corinna Kuhnt, Marion Brummer, Martin Oberhofer
Der festliche Abend endete mit einem Stehempfang, bei dem die Gäste sich rege austauschten.