Menschen & Geschichten.

Wir haben Hospizdienste, stationäre Hospize und Palliativstationen besucht und Gespräche mit vielen Menschen geführt: Patientinnen und Patienten, Angehörigen, ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleitern, Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten, therapeutischen Fachkräften ... Hier finden Sie alle Reportagen, Bilder und Interviews.

Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden im Palliativ- und Hospizzentrum des Juliusspitals Würzburg, dem Christophorus Hospizverein München sowie der Palliativstation im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder München! Die genannten und alle weiteren Einrichtungen der Hospiz- und Palliativbewegung in Bayern finden Sie in unserer Adressdatenbank.

Grußwort von Staatsministerin Judith Gerlach

Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention Judith Gerlach

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Bayerische Stiftung Hospiz ist seit ihrer Gründung im Jahr 1999 fester Bestandteil der bayerischen Hospizlandschaft. Zentrales Anliegen und Verpflichtung der Stiftung ist es, die Ziele der Hospizbewegung weiter zu verbreiten und in der Mitte unserer Gesellschaft zu verankern. Dieses Ziel teilt auch die Bayerische Staatsregierung seit langem. Sehr gerne habe daher auch ich als neue Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention die Schirmherrschaft übernommen.

Der Tod gehört zum Leben, und die Menschen setzen sich mit existenziellen Fragen zum Umgang mit dem Sterben auseinander: Was heißt es, bis zuletzt in Würde zu leben? Wie kann eine gute Sterbebegleitung aussehen? Welche Unterstützung brauchen Angehörige schwerstkranker und sterbender Menschen? Die Stiftung leistet hier innerhalb Bayerns sehr erfolgreiche Arbeit. Sie ist darüber hinaus bundesweit einzigartig und hat Strahlkraft weit über die Grenzen des Freistaats hinaus.

Nicht zuletzt dank der finanziellen Unterstützung durch die Bayerische Stiftung Hospiz kann das Netz aus ambulanter Hospizarbeit und stationären Hospizeinrichtungen weiter kontinuierlich ausgebaut werden. Das gute Zusammenwirken aller in der Hospiz- und Palliativversorgung tätigen Akteure ermöglicht eine ganzheitliche Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen.

Wir haben in Bayern bereits vielfältige Angebote in der Hospiz- und Palliativversorgung, die sich entlang der Bedürfnisse der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen immer weiterentwickeln. Doch wir dürfen nicht bei dem Erreichten stehen bleiben. Vielmehr müssen wir die Angebote an die gesellschaftlichen Veränderungen anpassen und weiterentwickeln. Besonders wichtig ist mir dabei, dass wir hospizliche und palliative Versorgung dorthin bringen, wo die Menschen ihren Lebensmittelpunkt haben: daheim oder in Einrichtungen der Pflege, egal ob im ländlichen Raum oder in der Großstadt.

Die Strukturen und Angebote in der Hospiz- und Palliativversorgung sind geprägt durch die Menschen, die sie mit Leben füllen. Ohne das große Engagement der vielen Haupt- und Ehrenamtlichen wäre eine ganzheitliche Sterbebegleitung nicht möglich, weder ambulant noch stationär.

Mein ganz herzlicher Dank und tief empfundener Respekt gilt daher Ihnen allen, die Sie sich in der Hospiz- und Palliativversorgung für schwerstkranke und sterbende Menschen engagieren und ihren Familien in schweren Zeiten mit Rat und Tat zur Seite stehen! Sie leisten damit nicht nur den unmittelbar Betroffenen, sondern unserer gesamten Gesellschaft einen unschätzbaren Dienst der Nächstenliebe und der Mitmenschlichkeit. Für mich sind Sie ein wunderbares Beispiel für gelebtes bürgerschaftliches Engagement in unserem Land.

Ihre

Judith Gerlach, MdL
Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention

 

Frau B. möchte sterben, wie sie gelebt hat

Porträtfoto: Gertrud B.

Gertrud B. hat Lungenkrebs und Metastasen an der Wirbelsäule. Eine ihrer Töchter betreute sie zu Hause. „So lange es halt ging.“ Als die Schmerzen Gertrud B. zermürbten und sie zunehmend mehr Pflege brauchte, überwies ihr Arzt sie an eine Palliativstation. Dort bekam sie unter anderem eine Schmerzpumpe implantiert, die dem Körper regelmäßig Medikamente zuführt. Anschließend wurde sie in ein stationäres Hospiz verlegt. Etwa acht Tage hatten ihr die Ärzte noch gegeben. Das ist jetzt gut drei Monate her … Weiterlesen

Weil es mir Freude macht

Porträtfoto: Dirk Addicks.

Dirk Addicks steht mitten im Leben, im Beruf. Er hat Mathematik studiert; heute leitet er eine IT-Abteilung in einem Versicherungskonzern. Er hat Familie, lebt in Stuttgart, arbeitet in München. Das Ehrenamt suchte er sich in München: Dirk Addicks ist Hospizbegleiter im ambulanten Dienst beim Christophorus Hospiz Verein in München. Im Schnitt begleitet er jedes Jahr zwei sterbende Menschen. … Weiterlesen

Es bleibt noch was

Porträtfoto: Christine Kroschewski.

Kunsttherapie? Puh. „Da denken viele an die Grundschulzeit, als das Malen gar keinen Spaß mehr machte, weil es auf einmal beurteilt und bewertet wurde. Oder an die Maltante, die in jeden Pinselstrich etwas reininterpretieren will.“ Und hat man als schwerstkranker Mensch nicht ganz andere Sorgen? Christine Kroschewski kennt alle Vorbehalte.  Doch wenn sie mit ihrem Materialwägelchen in ein Zimmer auf der Palliativstation kommt, machen 90 Prozent aller Patientinnen und Patienten mit, basteln, malen, kleben, schnippeln. Manche kommen ins Reden, einige endlich wieder zum Atmen … Weiterlesen

So zu Hause wie möglich

Porträtfoto: Estifanos Besrat.

Wenn ein neuer Patient auf die Palliativstation kommt, nimmt ihn der Physiotherapeut Estifanos Besrat erst einmal auf einen Rundgang mit. Einfach so, wenn der Patient kräftig genug ist. Oder mit dem Rollator. Oder mit einem Stuhl, damit der Patient sich zwischendurch hinsetzen kann, nach jedem dritten oder vierten Schritt. Estifanos Besrat findet es wichtig, dass seine Patientinnen und Patienten nicht nur ihr Zimmer kennen, sondern sich auch mit ihrer Umgebung vertraut machen. Einem Besucher sagen können, wo er Kaffee findet … Weiterlesen

Ein guter Ort zum Sterben

Porträtfoto: Sepp Raischl.

Dort, wo man lebt, könnte man meist auch gut sterben, findet Sepp Raischl, fachlicher Leiter und stellvertretender Geschäftsführer des Christophorus Hospizvereins München e. V. „Ein alter Mensch muss doch nicht vom Pflegeheim ins Hospiz verlegt werden, wenn er keine Schmerzen oder andere belastenden Symptome hat und nicht einsam ist … Weiterlesen

Die Würde des Menschen

Porträtfoto: Dr. Marcus Schlemmer.

Die Palliativstation am Krankenhaus Barmherzige Brüder in München liegt im Erdgeschoss. Das ist kein Zufall. „Wir können unsere Patientinnen und Patienten mit dem Bett in den Garten schieben, wenn sie die Sonne, den Schnee, den Regen und den Wind spüren wollen“, erklärt Chefarzt Dr. Marcus Schlemmer. Während ihrer schweren Erkrankung oder den letzten Tagen ihres Lebens sollen die Menschen auf seiner Station nicht eingeschränkt sein auf ihr Patientenzimmer. Sie sollen die Welt sehen, hören, spüren, erleben können … Weiterlesen

Statt Intensivmedizin: intensive Begleitung

Porträtfoto: Dr. Rainer Schäfer.

Dr. Rainer Schäfer ist verantwortlich für zwei sehr unterschiedliche Welten. In der einen Welt, der Anästhesiologie und operativen Intensivmedizin am Würzburger Juliusspital, geht es ums Heilen. In der anderen, der Palliativstation des Spitals, werden unheilbar kranke Menschen betreut. Doch unheilbar heißt nicht, dass man nichts mehr für sie tun könnte. Im Gegenteil … Weiterlesen

Alltag. Aber nicht alltäglich

Porträtfoto: Regina Raps.

Lebensqualität: Was heißt das für schwerstkranke Menschen? Diese Frage beantwortet Regina Raps nicht selbst. „Wir lassen uns von jedem Patienten erklären, was für ihn persönlich Lebensqualität bedeutet“, sagt die Leiterin der Palliativstation am Würzburger Juliusspital. Für den einen Menschen sei Lebensqualität, auf der Palliativstation Ruhe zu finden und ungestört Abschied nehmen zu können. Für den anderen, noch einmal Kraft zu schöpfen für ein letztes, wichtiges Vorhaben. „Sterben ist unser Alltag“, sagt Regina Raps, „aber nichts Alltägliches.“ … Weiterlesen

Keine Angst

Porträtfoto: Frau W.

In Würde leben bis zuletzt, das bedeutet auch: den Kopf freizuhaben für alles, was wichtig ist. Frau W. hat noch Lust auf einen Friseurbesuch … Weiterlesen

Das Glück der vielen kleinen Dinge

Porträtfoto: Simone Boden.

Simone Boden arbeitet Teilzeit in der Verwaltung eines großen Rundfunksenders. Als ihre Kinder in die Pubertät kamen, beschloss sie, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Ich wollte keine Glucke werden, die zu Hause sitzt und sich um die Kinder sorgt.“ Von der Hospizbewegung erfuhr sie, als eine schwerkranke Freundin von einem Hospizdienst betreut wurde. Kurz darauf stieß sie zufällig auf eine Anzeige eines Hospizvereins und beschloss, sich selbst ein Bild zu machen. .… Weiterlesen

Eine solche Freundlichkeit

Porträtfoto: Ernst H.

„Eigentlich müsste ich jetzt Holz machen.“ Stattdessen liegt Ernst H. im Bett und trinkt Schnäpsli. Die sind ärztlich verordnet und lindern seine Schmerzen. Gegen die Behandlung auf der Palliativstation hatte er Bedenken. Drei Tage später ist er ganz anderer Meinung: „Ich habe großes Vertrauen … Weiterlesen

Meine Tür ist das Essen

Porträtfoto: Ulrike Grambow.

Ulrike Grambow arbeitet im stationären Hospiz in einer ungewöhnlichen Doppelrolle: als Pflegekraft und in der Hauswirtschaft. Eigentlich wollte die gelernte Krankenschwester und Fachkraft für Palliative Care nur vorübergehend in der Küche aushelfen, einen Engpass überbrücken.  Doch dann stellte sie fest, dass sie sich in beiden Welten wohlfühlt – und beide einander ganz wunderbar ergänzen. „Meine Tür ist das Essen“, sagt sie heute … Weiterlesen

Die Angehörigen müssen nicht entscheiden. Aber sie dürfen

Gruppenbild: Mehrere Personen im Gespräch.

Im Palliativ- und Hospizzentrum am Würzburger Juliusspital rufen schon mal Menschen an, um sich einen Platz zu reservieren fürs „schöner Sterben“. Über die echten Chancen und Möglichkeiten diesseits der Lebenserhaltung um jeden Preis haben wir mit vier erfahrenen Palliativprofis gesprochen … Weiterlesen

Das war gut heute

Porträtfoto: Katarina Theissing.

Warum entscheiden sich Menschen dafür, die Begleitung Sterbender zu ihrem Beruf zu machen? Und woraus schöpfen sie ihre Motivation? Katarina Theissing ist Pflegekraft im stationären Hospiz. Sie findet: „Oft kann ich nach Hause gehen und sagen: `Das war gut heute´ … Weiterlesen

Der zweitbeste Ort, um zu sterben

Porträtfoto: Ulrich Heller.

„Wir versuchen, ein Zuhause zu sein. Es gibt keine Besuchszeiten, keine Regeln fürs Zimmer. Man kann in Absprache Haustiere mitbringen, man kann rauchen. Wir achten immer darauf, was die Bewohner selbst wollen. Dass sie mit ihrer Familie, ihren Freunden eine normale Zeit verbringen, unbelastete Momente erleben können. Und trotz alledem: ein Hospiz ist ein Notnagel.“ – Ein Notnagel? Höchste Zeit für ein Gespräch mit dem Münchner Hospizleiter Ulrich HellerWeiterlesen

Leben und leben lassen

Porträtfoto: Estifanos Besrat.

Was ist der Unterschied zwischen Physiotherapie auf der Palliativstation und, zum Beispiel, der Orthopädie oder Chirurgie? Der Physiotherapeut Estifanos Besrat arbeitet je einen halben Tag in beiden Welten. „Im Akuthaus sieht man die großen Erfolge: Wir bringen einen Patienten nach einer Operation wieder auf die Beine und er geht gesund nach Hause; vielleicht behandeln wir in auch noch eine Zeitlang ambulant weiter. Auf der Palliativstation haben die Menschen meist unheilbare Krankheiten. Das Ziel ist nicht, sie zu heilen; die meisten werden bald sterben. Aber wir wollen, dass sie sich besser fühlen … Weiterlesen

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Im Porträt

Lebensqualität: Was heißt das für schwerstkranke Menschen? Diese Frage beantwortet Regina Raps nicht selbst. „Wir lassen uns von jedem Patienten erklären, was für ihn persönlich Lebensqualität bedeutet“, sagt die Leiterin der Palliativstation …

Weiterlesen: Porträt Regina Raps.

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