Gut zu wissen!

Hospiz? Palliativstation? Schon mal gehört, natürlich. Aber wussten Sie schon:

Hospizliche Begleitung gibt es nicht nur im Hospiz

Im Gegenteil: Die Hospiz- und Palliativversorgung findet vor allem ambulant zu Hause statt, auf Wunsch ist sie auch in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeeinrichtungen möglich. Meist koordiniert die Hausärztin oder der Hausarzt die Betreuung. Angehörige, Freunde oder Nachbarn werden unterstützt von ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleitern sowie von Profis: Pflegediensten und bei Bedarf spezialisierten Palliativmedizinern und/oder ambulanten Palliativdiensten.

Für eine Palliativ- bzw. Hospizbegleitung müssen Sie nichts bezahlen

Die Kosten für Behandlung, Pflege und Betreuung auf einer Palliativstation oder in einem Hospiz nach den Pflegesätzen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen und die Pflegekassen.

Den Aufwand, der darüber hinaus geleistet wird, finanzieren die Einrichtungen selbst. Dabei sind sie auf Unterstützung angewiesen, z. B. durch Spendengelder oder Stiftungen. Wenn ein Arzt einen Bedarf an Spezialisierter ambulanter Palliativversorgung (SAPV) feststellt, übernimmt die Krankenkasse auch diese Leistungen. Außerdem haben Versicherte gegenüber ihren Krankenkassen einen Anspruch auf eine kostenlose, individuelle Beratung zu den Leistungen der Hospiz- und Palliativversorgung.

Hospize fragen nicht nach der Religionszugehörigkeit

Es gibt Hospize und Palliativstationen, die z. B. von Orden betrieben werden und/oder ihre Motivation aus dem christlichen Glauben schöpfen. Doch bei der Aufnahme zählt allein die Schwere der Erkrankung und der Betreuungsbedarf – ganz unabhängig z. B. von Glauben oder Herkunft. Übrigens: Für Migrantinnen und Migranten hat das Ethnomedizische Zentrum e. V. einen Wegweiser zur Hospiz- und Palliativversorgung in zahlreichen Sprachversionen herausgebracht.

Wer auf eine Palliativstation kommt, „muss“ nicht sterben

Auf Palliativstationen werden Menschen mit unheilbaren Krankheiten behandelt. Das Ziel der Behandlung ist nicht, Krankheiten zu heilen, sondern Symptome zu lindern. Palliativstationen sind gedacht als „Durchgangsstationen“. Ziel der Behandlung auf einer Palliativstation ist es, Beschwerden zu lindern und die Patientinnen und Patienten so weit zu stabilisieren, dass sie zu Hause, in einer Alten- und Pflegeeinrichtung oder in einem Hospiz weiterbetreut werden können. Einige der Menschen, die auf einer Palliativstation behandelt werden, haben eine sehr geringe Lebenserwartung, manche sterben auch dort. Andere können mit ihrer Erkrankung noch Monate oder Jahre weiterleben.

Die Hospizbegleitung endet nicht unbedingt mit dem Tod des Angehörigen

Viele Hospizvereine und Einrichtungen der Hospiz- bzw. Palliativbewegung bieten auch eine Trauerbegleitung an. Das können ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter sein, die nach dem Tod eines Menschen seinen Nächsten auch weiterhin als Ansprechpartner zur Seite stehen – oder auch Trauergruppen, die sich regelmäßig treffen. Viele Einrichtungen laden Angehörige und Beschäftigte regelmäßig zu Gottesdiensten oder Gedenkveranstaltungen ein.

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Im Porträt

„Eigentlich müsste ich jetzt Holz machen.“ Stattdessen liegt Ernst H. im Bett und trinkt Schnäpsli. Die sind ärztlich verordnet und lindern seine Schmerzen. Gegen die Behandlung auf der Palliativstation hatte er Bedenken. Drei Tage später ist er ganz anderer Meinung: „Ich habe großes Vertrauen.“

Weiterlesen: Porträt Ernst H.

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