Gründung und Ziele.

Die Bayerische Stiftung Hospiz wurde 1999 gegründet. Seither hat sich in Bayern viel bewegt – und auch die Gesetzgebung auf Bundesebene trägt dazu bei, die hospizliche Begleitung und die Palliativmedizin im Gesundheitssystem zu verankern. Die Ziele der Stiftungsgründer sind so aktuell wie eh und je: eine breite Öffentlichkeit und Fachkreise zur Auseinandersetzung bewegen – und die Ehrenamtlichen in ihrer Graswurzelarbeit stärken.

Leitgedanke: Sterbebegleitung statt Sterbehilfe

Hospiz ist ein Konzept, eine Haltung, eine Einstellung. Weltweit steht die Hospizbewegung schwerstkranken und sterbenden Menschen und ihren Angehörigen zur Seite, um ihnen das Leben – auch wenn es zu Ende geht – lebenswert zu machen. „Sterbebegleitung statt Sterbehilfe“ ist ein Leitgedanke der Hospizbewegung. Von dieser enormen Motivation überzeugt, hat sich auf Initiative der damaligen Sozialministerin Barbara Stamm 1999 der Freistaat Bayern mit Pionieren der Hospiz- und Palliativbewegung zusammengetan und die Bayerische Stiftung Hospiz gegründet: dem Bayerischen Hospiz- und Palliativverband (BHPV), dem Christophorus Hospizverein (CHV) und dem Orden der Barmherzigen Brüder. Sie ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts; der Freistaat sieht sich als enger Partner.

Ziele: verbreiten, vernetzen, fördern

Die Bayerische Stiftung Hospiz hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Hospizgedanken und die Palliativmedizin zu verbreiten und die Sterbebegleitung zu verbessern. Die Hospizbewegung gründet im ehrenamtlichen Engagement der Hospizhelferinnen und Hospizhelfer. Diese gewaltige ehrenamtliche Leistung soll unterstützt, gefördert und ergänzt werden.

In ihren ersten Jahren bezuschusste die Bayerische Stiftung Hospiz intensiv die Gründung neuer Hospizvereine. Heute ist Bayern flächendeckend mit Hospizvereinen versorgt. Das Netzwerk ambulanter, teil- und vollstationärer Hospizeinrichtungen soll jedoch weiter ausgebaut werden. Ein wichtiger Förderschwerpunkt ist auch die Aus-, Fort- und Weiterbildung der ehren- und hauptamtlich Tätigen. Außerdem soll die Forschung unterstützt werden.

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Bewusstsein wandeln: in Fachkreisen und der Öffentlichkeit

Die Hospizbewegung hat hierzulande noch immer einen weiten Weg zu gehen. Neun von zehn Menschen in Deutschland wünschen sich, zu Hause im Kreise ihrer Nächsten zu sterben. Doch noch immer stirbt jeder zweite Menschen in einem Krankenhaus, jeder dritte in einem Alten- und Pflegeheim und nur jeder zehnte zu Hause. Hier muss ein Umdenken und eine Kehrtwende stattfinden. Die Hospizidee und die Palliativmedizin müssen in alle Bereiche unseres Gesundheitswesens integriert werden. Das Hospiz- und Palliativgesetz (HPG) von 2015 hat wichtige Weichen gestellt. Die Bayerische Stiftung Hospiz will den Bewusstseinswandel und die Qualifizierung weiter voranbringen. Dabei haben wir die breite Öffentlichkeit genauso im Blick wie Profis aus Pflege und Medizin:

  • Hausärzte brauchen ausreichende Kenntnisse in Schmerztherapie.
  • Pflegekräfte müssen in der Sterbebegleitung fortgebildet werden.
  • Möglichst viele Menschen sollen sich möglichst frühzeitig mit dem Thema Sterben beschäftigen, sich in der Familie und im Freundeskreis austauschen, denn: Sterben gehört zu unserem Leben dazu. Nur wenn jeder Einzelne für sich entscheidet, anderen mitteilt und schriftlich festlegt, was für ihn wichtig ist, kann er so sterben, wie er gelebt hat.

So finanziert die Stiftung ihre Arbeit

Das Gründungskapital betrug umgerechnet rund 100.000 Euro. Hinzu kamen Zustiftungen des Freistaats, u. a. aus Privatisierungserlösen, in Höhe von etwa 7 Millionen Euro. Dieses Geld stellt das Grundstockvermögen dar, das selbst nicht aufgebraucht werden darf. Die Arbeit der Stiftung wird aus den Erträgen der Geldanlage finanziert. In Zeiten niedriger Zinsen ist die Stiftung daher mehr denn je auf Spenden angewiesen.

Keine Personalkosten: Jeder gespendete Euro fließt in Projekte

Die Bayerische Stiftung Hospiz hat sich viel vorgenommen. Um unsere Ziele zu erreichen, sind wir auf Unterstützung angewiesen. Im Gegensatz zu vielen anderen Einrichtungen, die 50 bis 70 Prozent ihrer Einnahmen für die Verwaltung aufwenden müssen, fließt bei uns jeder gestiftete oder gespendete Euro in unsere Arbeit. Dies ist möglich, weil der Freistaat Bayern über das Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) das Personal zur Verwaltung der Stiftung kostenlos zur Verfügung stellt.

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Im Porträt

Kunsttherapie? Puh. „Da denken viele an die Grundschulzeit, als das Malen gar keinen Spaß mehr machte, weil es auf einmal beurteilt und bewertet wurde.“ Christine Kroschewski kennt alle Vorbehalte. Doch wenn sie mit ihrem Materialwägelchen in ein Zimmer auf der Palliativstation kommt …

Weiterlesen: Porträt Christine Kroschewski.

Lesetipp:

Einen Überblick über die Tagungsangebote, Schwerpunktprojekte und Fördermaßnahmen der Bayerischen Stiftung Hospiz finden Sie im Menüpunkt Aktivitäten

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